Solarstadt am Messeplatz

Ort

Weil am Rhein

Jahr

2011 - 2014

NGF I BRI

4.190m² I 16.500m³

Kategorie

Wohnen
Bauen in der Gruppe

Bearbeitung

Carlo Tancredi
Alexandra Lorenz

Fotos

Eibe Sönnecken
Dirk Wilhelmy

Auszeichnungen

2019 I Beispielhaftes Bauen AKBW
2014 I Haus. Häuser. Quartiere

Urbanes Cluster

Auf der Grundlage eines städtebaulichen Gesamtkonzepts hat die siedlungswerkstatt für die beiden ersten von insgesamt 8 Baufeldern das Projekt „Solarstadt am Messeplatz“ entwickelt. Das Ensemble aus 7 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 44 Wohneinheiten ermöglichte engagierten Interessenten in zwei Baugemeinschaften die Umsetzung unterschiedlichster Wohnbedürfnisse. Das Projekt verbindet eine zeitgemäße Architektur mit höchster Energieeffizienz zu minimalen Kosten.
Das Konzept zeichnet sich durch ein differenziertes Wohnungsgemenge aus, welches die soziale Vielfalt und Durchmischung als Grundprinzip und besondere Qualität des innerstädtischen Wohnens fördert. Die urbanen Cluster aus zumeist dreigeschossigen Baukörpern bilden ein lebendiges Quartier mit einer klaren Abfolge von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Aussenräumen. Mit den angebotenen Wohnungsgrößen von 70 bis 170 qm wurde eine breite Zielgruppe angesprochen und eine Alternative sowohl zum konventionellen Geschossbau als auch zum klassischen Einfamilienhaus geschaffen.
Großzügige Loggien und Balkone bieten eine hochwertige Alternative zum „eigenen Garten“ im urbanen Kontext und werden zum prägenden Gestaltelement der Siedlung. Sie schaffen einen intensiven Außenbezug für die gesamte Wohnung und heben somit die klassischen Einschränkungen des Geschosswohnungsbaus auf. Eine klare und sensible Architektursprache verleiht dem Projekt insgesamt eine Identität nach innen und außen. Dies drückt sich in der zeitgemäßen Formensprache der Baukörper und Fassaden ebenso aus wie in der sensiblen Ausbildung der architektonischen Details.
Der Einsatz einer innovativen Eisspeicher-Technologie in Verbindung mit speziellen Hybrid-Kollektoren und hoch effizienten Wärmepumpen stellt – in Verbindung mit der Passivhasus-Bauweise – ein leistungsfähiges Energiekonzept dar, mit dem heutige Standards weit übertroffen werden. So liegt der Primärenergiebedarf um ca. 80% unter den Anforderungen der EnEV!

Das Projekt wurde im Rahmen des Sonderprogramms „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“ der Deutschen Energieagentur (DENA) gefördert. Bei der Initiative „Haus. Häuser. Quartiere // Wohnen nachhaltig gestalten 2014“ der ARGE – Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischen Bausparkassen in Partnerschaft mit dem Land Baden-Württemberg wurde es zum Thema energieeffizientes Bauen und Sanieren, Quartiers- und Innenentwicklung als herausragend bewertet. 2019 wurde das Projekt von der Architektenkammer Baden-Württemberg im Landkreis Lörrach mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“ prämiert.